Einleitung
Cloud-Technologien sind heute essenziell für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur flexibel, skalierbar und kosteneffizient gestalten wollen. Doch mit der Verlagerung sensibler Unternehmens- und Kundendaten in die Cloud steigt auch das Risiko für Datenschutzverletzungen. Um rechtliche Anforderungen wie die DSGVO einzuhalten und sensible Daten zu schützen, müssen Unternehmen gezielt Maßnahmen ergreifen. Mit unserer Datenschutzberatung helfen wir unseren Kunden, Cloud-Dienste sicher und datenschutzkonform zu nutzen und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen des Datenschutzes in der Cloud
Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, stehen vor der Herausforderung, sowohl technische als auch rechtliche Datenschutzanforderungen zu erfüllen. Die Verarbeitung personenbezogener Daten in der Cloud unterliegt klaren Vorgaben, die es zu beachten gilt. Denn die Pflicht zur Einhaltung des Datenschutzes trifft sowohl Auftraggeber als auch den Cloud-Anbieter. Jedoch verbleibt die Pflicht zur Einhaltung des Datenschutzes hauptsächlich beim Auftraggeber. Nur durch bestimmte Verträge, kann der Cloud-Anbieter in die Pflicht genommen werden.
Verantwortlichkeiten des Auftraggebers
Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, tragen die Hauptverantwortung für den Schutz personenbezogener Daten. Besonders wichtig sind:
- Die Wahl eines datenschutzkonformen Cloud-Anbieters, der DSGVO-konforme Sicherheitsmaßnahmen nachweisen kann.
- Der Abschluss erforderlicher Auftragsverarbeitungsverträge zur Bestimmung der Verantwortlichkeiten im Datenschutz und Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.
- Transparente Benennung der Cloud-Dienste in den Datenschutzinformationen gegenüber Kunden, Lieferanten, Beschäftigten oder sonstigen betroffenen Personen.
- Einrichtung und Verwaltung der Cloud-Anwendung nach den Grundsätzen privacy by design and default.
- Die regelmäßige Überprüfung der Datenschutzkonformität der Cloud-Lösung.
Verantwortlichkeiten des Cloudanbieters
Unternehmen die Clouddienste einsetzen, verlassen sich darauf, dass Cloudanbieter die Anwendungen und Datenverarbeitungen datenschutzkonform ausgestalten. Hierbei sollten insbesondere berücksichtigt werden:
- Das technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz der Daten getroffen werden, die in einem angemessenen Verhältnis zu den regelmäßig zu erwartenden Datenverarbeitungen stehen und deren Risiken berücksichtigen (z.B. wenn die Verarbeitung von Gesundheitsdaten vorgesehen ist).
- Implementierung strenger Zugriffskontrollen und rollenbasierter Zugriffsrechte, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen auf die Daten zugreifen können.
- Ausgestaltung der Dienste nach dem Grundsatz privacy by design and default um Auftraggeber bei der Einhaltung ihrer Pflichten zu unterstützen.
- Information der Kunden über die getroffenen Schutzmaßnahmen, Veränderungen an Systemen und Anwendungen oder eingesetzte Subdienstleister
- Einrichtung eines Datensicherheitsmanagements, welches frühzeitig auf veränderte Bedrohungslagen (identifizierte Schachstellen in Systemen, Hackerangriffe etc.) reagieren kann (CERT, SOC, Incident-Management etc.)
- Durchführung regelmäßiger Kontrollen und Prüfungen, um nachweisbar sicher zu stellen, dass die Datenschutzvorgaben eingehalten werden und die Schutzmaßnahmen geeignet sind, den möglichen Bedrohungen angemessen zu begegnen (z.B. durch Penetrationstest).
Drittlandtransfer berücksichtigen
Beim Einsatz von Cloud-Diensten, selbst wenn die Datenzentren innerhalb der EU liegen, sollte der Drittlandstransfer nicht außer Acht gelassen werden. Häufig kommen Subdienstleister außerhalb der EU zum Einsatz. Besonders wenn es sich bei den Anbietern um globalen Player wie Google, AWS oder Microsoft handelt. Diese Anbieter nutzen internationale Teams und Ressourcen, um rund um die Uhr Support zu bieten. Dies kann zu einer Übermittlung personenbezogener Daten in Drittländer führen. Es ist wichtig, geeignete Datenschutzmaßnahmen und Standardvertragsklauseln zu implementieren, um den Schutz der Daten gemäß der DSGVO zu gewährleisten. Zusätzlich kann ein Transfer Impact Assessment notwendig sein, um die Risiken und Auswirkungen eines solchen Transfers zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Risiken und Herausforderungen beim Datenschutz in der Cloud
Obwohl Cloud-Technologien viele Vorteile bieten, bringen sie auch erhebliche Risiken für den Datenschutz mit sich. Unternehmen müssen diese Risiken kennen und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.
Datensicherheit und Zugriffskontrolle
Unzureichend gesicherte Cloud-Dienste können Angreifern ermöglichen, auf sensible Unternehmens- und Kundendaten zuzugreifen. Kritische Maßnahmen zur Sicherheit sind:
- Verschlüsselung zur Absicherung der Daten während der Übertragung und Speicherung.
- Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), um den Zugang zur Cloud zu sichern.
- Umsetzung einer Zero-Trust-Infrastruktur um unbefugte Zugriffe und Phishing einzuschränken.
- Regelmäßige Sicherheitsaudits und Zugriffsbeschränkungen für sensible Daten.
Rechtliche Unsicherheiten bei internationalen Cloud-Anbietern
Viele Cloud-Dienste werden von Anbietern außerhalb der EU bereitgestellt, wodurch Unsicherheiten hinsichtlich der Einhaltung der DSGVO entstehen. Unternehmen sollten:
- Prüfen, ob der Anbieter eine Speicherung in der EU ermöglicht.
- Sicherstellen, dass vertragliche Schutzmaßnahmen wie Standardvertragsklauseln mit außereuropäischen Anbietern abgeschlossen werden.
- Die Datenschutzrichtlinien des Anbieters genau prüfen und dokumentieren.
Gefahren durch Datenverlust oder Datenlecks
Ein Datenleck in der Cloud kann erhebliche Konsequenzen haben, darunter wirtschaftliche Schäden und Reputationsverluste. Maßnahmen zur Risikominimierung umfassen:
- Regelmäßige Backups und Notfallpläne zur Wiederherstellung von Daten.
- Strenge Zugriffskontrollen und Verschlüsselung sensibler Informationen.
- Kontinuierliche Überwachung der Cloud-Umgebung auf unbefugte Zugriffe.
Verlassen Sie sich nicht auf Ihren Cloud-Dienstleister und treffen Sie eigene Sicherungsmaßnahmen. Viele Anbieter erstellen Backups nur für ihre eigenen Aufgaben und Systeme. Das wiederherstellen einzelner Daten oder das Wiederherstellen von Daten nach einem Ransomware-Angriff ist regelmäßig nicht hiervon umfasst!
Fazit
Datenschutz in der Cloud ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen wie die Wahl eines DSGVO-konformen Anbieters, den Abschluss eines AVV und die Implementierung technischer Schutzmaßnahmen können Datenschutzrisiken minimiert werden. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Cloud-Dienste sicher und datenschutzkonform zu nutzen.